#52 Gorges du Verdon: Route des Crêtes

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In dem zu teuren Hotel lassen wir das zu teure Frühstück weg, statt dessen besorgt SL zwei Café, ein Pain au chocolat und eine Chausson aux pommes. In La Palud-sur-Verdon beginnt direkt die Route des Crêtes und wir haben Glück, der Rauch hat sich verzogen und das Wetter ist mal sonnig, mal bewölkt. Für die 23 km Rundtour auf der D23 werden ca. 2 Stunden veranschlagt.

Wir schlängeln uns von der Hochebene in Richtung Schlucht und sind froh, dass nicht so viel Verkehr ist und es gut anzufahrende Aussichtspunkte gibt. Noch ist dieser Streckenabschnitt gut ausgebaut und mit Gegenverkehr.
Der erste Blick runter in die tiefe Schlucht ist atemberaubend. SL muss sich direkt mal am Geländer festhalten.

Zehn Minuten später der nächste schwindelerregende Blick in die Tiefe, aber auch in die Weite.

Nach ein paar Regentropfen halten wir wieder nach ca. zehn Minuten und werden durch zahlreiche Geier abgelenkt, die teilweise sogar unterhalb des Aussichtspunkts fliegen. Nicht wissend, wohin wir zuerst gucken sollen, halten wir uns entsprechend lange hier auf.

Nach den größeren Aussichtspunkten geht es weiter – die Straße wird zur Einbahnstraße. Der Weg ist schmaler, die Straßenrandbefestigung fehlt häufig, der Belag bietet Abwechslung und das Gefälle nimmt zu. Spätestens jetzt weiß SL, dass sie irgendwie Höhenangst auf dem Mopped hat und im Kopf in Dauerschleife “auf die Strecke gucken“ läuft – vorallem abwärts, wenn gefühlt direkt neben dem Vorderrad der Abgrund lauert.

Die Einbahnstraße ist zu Ende…

…die aufregende Fahrt geht aber weiter.

Noch ein bisschen die Aussicht genießen und durch Tunnelhöhlen fahren,

dann sind wir “auch schon wieder“ in La Palud-sur-Verdon.

Ein Stärkung ist angesagt, bevor es weiter nach Nizza geht.

Die D952 führt uns zum Kreuzungspunkt Pont des Soleils. Bis auf den entgegenkommenden Lieferwagen, der bergauf unübersichtlich ein Wohnmobil überholt und uns zum abrupten Abbremsen zwingt, eine tolle Strecke, die den namhaften Schluchten teilweise in nichts nachsteht.

Nun geht es sanft durch Wälder und Wiesen auf der D955 bis Comps-sur-Artuby. Wir biegen auf die D21 ab und fahren lange in der Ebene dahin. Es geht weiter auf der D2 anfangs entspannt an Äckern und am Reservat Monts d‘Azur vorbei, wo wir Bisons sehen. Irgendwann wird die Straße richtig spektakulär und schmiegt sich mit Überhängen und Tunnel an die schroffen Felsen. Bis Gréolières geht das so. Das Städtchen liegt zu Füßen der D2 und zweier Burgruinen.

Danach wird die Strecke schmaler und kurviger. Ab Pont du Loup führt uns eine enge Route am Loup in einer Schlucht entlang.
Nach einiger Zeit fährt vor uns ein dreiachsiger LKW mit zweiachsigem Anhänger. Wir können es nicht glauben. Das Fahrzeug passt an manchen Stellen gerade so unter die Felsen. Vor engen Kurven wird gehupt, damit der Gegenverkehr eine Chance hat, stehen zu bleiben. An Überholen ist nicht zu denken – zu viele Kurven und zu schmal. Irgendwann gibts doch mal eine Gerade und wir ziehen vorbei. Dann rollen wir auch schon in La Colle sur Loup ein… in dichter Bebauung, was nach dem ganzen einsamen Gekurve und den kleinen Städten der letzten Tage ungewohnt ist. Nach ein paar Kilometern im dichten Verkehr fahren wir auf einer breiten Straße direkt auf das Meer zu. Der Anblick löst Glücksgefühle aus – wir sind endlich am Mittelmeer, alles hat bisher sehr gut geklappt – aber natürlich wissen wir auch: ab jetzt befinden wir uns nach 7 Wochen und knapp 6000 km wieder auf dem Rückweg.

Die letzten 10 km cruisen wir am Flughafen vorbei und die Strandpromenade entlang… unterm Helm ein breites Grinsen.

Durch das Gewusel aus Vier- und Zweirädern lots uns das Navi wirklich gut zum zentral gelegenen Hotel Vendôme. Erst will uns der Hotelangestellte dazu bringen, die Motorräder über eine dicke Bodenschwelle eng an einem dicken BMW vorbei ins letzte Eck des Hotelgeländes zu stellen. Finden wir suboptimal und stehen schließlich in einer anderen Ecke, ohne Rumgehieve… geht doch.

Schnell duschen und ab ans Meer! Die Stadt ist voll, anscheinend ist ein Musikfest im Gange. Überall stehen DJ Pulte und es ertönt Musik verschiedenster Musikrichtungen, auch die Samba-Trommler sorgen für beste Stimmung.

Wir tummeln uns in dem regen Treiben und machen einen weiten Abendspaziergang über die Strandpromenade

bis zum alten Hafen und zurück.

2 Antworten zu „#52 Gorges du Verdon: Route des Crêtes“

  1. Avatar von Viola
    Viola

    Das sieht ja alles wunderschön aus!

    1. Avatar von Sandys FlipFlops

      Danke schön 😊