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Noch ist es sonnig während des frühen Frühstücks. Der herzliche Gastgeber im Alpenhof in Nauders umsorgt uns aufmerksam.

Mit dem dann zu früh einsetzenden Regen machen wir uns weiter auf den Weg Richtung Süden. Zunächst im Kolonnenverkehr am Reschensee vorbei und über den Reschenpass. Der Reschensee entstand 1950 durch Aufstauung des alten Reschensee und des Mittersee: ein lange anvisiertes und immer wieder durch verschiedene Umstände umgeplantes Projekt, das zur Umsiedlung von 100 Familien und zur Aufgabe von 70% der ursprünglich hier ansässigen Braunviehhaltung führte. Die Dörfer Alt-Graun und Reschen wurden abgetragen und geflutet. Nur noch der denkmalgeschützte Kirchturm von Graun aus dem 15. Jahrhundert ragt aus dem Wasser. Bei Niedrigwasser sind auch noch einige Keller von Graun sichtbar.

Durch Schluderns, Laars, Naturns und Partschins geht es gut ausgebaut nach Meran. Vom Reschenpass kommend sieht man bereits in der Talebene die zahlreichen Obstplantagen. Es hört ab Meran auf zu nieseln. Jippie! Dann geht es weiter auf der SS38 Richtung Bozen. Kurz vor Bozen wechseln wir auf die Südtiroler Weinstraße. Wir passieren die Weinbaugebiete am Kalterer See und um Tramin und nehmen die Route durch die Obstplantagen – unspektakulär, aber mit schöner Aussicht auf die Berge.

Bei Trient biegen wir nach Westen ab. Der Verkehr ist dicht, aber es geht.

Am kleinen Tobliner See erahnt man bereits südliches Flair. Der Himmel ist zwar dunkel, aber das drohende Unwetter zieht vorbei. Wir beobachten das unter einer gemütlichen Pergola sitzend bei einer hervorragenden Pizza zwischen Dro und Arco. Gut gestärkt sitzen wir wieder auf.

Es geht weiter im gleichen Trott bis zum Nordende des Gardasees. Nicht im gleichen Trott sind allerdings viele Roller- und Motorradfahrer entlang unserer Strecke unterwegs. Während wir brav die durchgezogene Linie achten und kein Kolonnenreiten veranstalten, überholen unsere „Kollegen“ riskant und flott an allen möglichen Stellen. Highlight: ein Harley-Fahrer, der sich verschätzt und dann halt einfach links von einer Verkehrsinsel den Überholvorgang auf der Gegenspur durchzieht… mit Sozia… in Sandalen und kurzer Hose selbstverständlich… Italians are built different.

Riva del Garda umfahren wir östlich und es sind nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Hotel in Brenzone sul Garda.

Unsere Moppeds bekommen direkt einen schönen Stellplatz zugewiesen von der netten Chefin des Hotel Veronesi. Nach einem Limoncello Spritz auf der einladenden Terrasse flanieren wir noch am See entlang. Hoffentlich hat der laute Nachbar zwei Zimmer weiter dann auch aufgehört zu schreien 🙄 – er hatte sich bei uns schon beim Absacker durch lautes Smartphonegedudel unbeliebt gemacht.

Nauders – Brenzone sul Garda