Trotz der Lage an der „Hauptstraße“ durch den Ort Dolenjske Toplice war es des nächtens ruhig und wir beginnen den Tag ausgeruht und mit einem einfachen Frühstück. Mit anderen Mitreisenden – sofern es keine Deutschen oder Österreicher sind – kommen wir bisher nicht so recht ins Gespräch. Auch im Service ist man unserer Slowenienerfahrung nach überwiegend eher zurückhaltend, denn herzlich. Das und die bisher unspektakuläre Landschaft lassen uns unsere tollen Erfahrungen in Frankreich vermissen. Nichts desto trotz ist jeder Tag spannend und so steht heute bei Cerknica der größte Sickersee der Welt auf dem Programm und das Sehnsuchtsziel Mittelmeer in Form des Städtchens Piran.
Wir satteln auf und sind bereit für eine knapp 200km lange Tour Richtung Westen.
Über die 216 aus Süden kommend queren wir bei Soteska die Krka und passieren die Ruinen eines komplett eingewachsen Schlosses. Dornröschen hätte sich heimisch gefühlt. Das Schloss „Einöd in der Unterkrain“ soll eines der schönsten Schlösser des ehemaligen Herzogtums Krain gewesen sein. 1943 wurde es von Partisanen niedergebrannt und anschließend als Steinbruch verwendet. Wir erhaschen darauf nur im Vorbeifahren einen Blick.
Von der 216 biegen wir bei Dvor auf die schmale 214 die uns durch Wald nach Kočevje führt.
Dort wechseln wir auf die 106 Richtung Ribnica und nach Ribnica auf die 212 nach Cerknica. Je weiter wir nach Westen fahren, desto schöner wird die Strecke und die Landschaft. Sanfte Hügel mit Wäldern und Feldern, schöne Kurven, guter Straßenbelag. Wir sind zufrieden. Natürlich auch hin und wieder starker Verkehr, aber man gewöhnt sich dran.

In Cerknica machen wir einen Abstecher nach Dolenje Jezero, um den größten Sickersee der Erde aus der Nähe zu erkunden. Es ist schön sonnig und warm, trotzdem parken wir die Moppeds auf dem großen Parkplatz am Ortsende und stapfen schwitzend einige hundert Meter Richtung See. Die Fläche des See ist periodisch geflutet und zu bestimmten Zeiten versickert das Wasser in den Schlucklöchern des karstigen Untergrunds. In dieser Zeit wird die dann trockene Fläche landwirtschaftlich genutzt. Der See ist momentan sichtbar gefüllt. Wir genehmigen uns im kleinen schattigen Café am See einen Kaffee und ziehen weiter.








Über Dolenje Vas versuchen wir näher in unberührtes Gebiet zu kommen.



Nach ein paar Kilometern auf Schotter nehmen wir aber wieder die einzige Hauptverkehrsstraße und rollen im fließenden Verkehr ohne weitere Highlights auf der 409 über Postojna und Kozina an Koper vorbei nach Piran.



Zwei Nächte bleiben wir hier in einem Hotel direkt am Meer. Es gibt in dem mehrstöckigen Gebäude zwar keinen Aufzug und unser Zimmer befindet sich im 3. Stock, aber es lohnt sich. Der Balkon garantiert einen Traumblick auf die Adria. Wir sind happy! Noch dazu kann man in ca. 15 Minuten am Meer entlang auf einem gepflasterten Küstenweg Pirans Altstadt erreichen, was wir nach einer Erfrischung direkt in Angriff nehmen. Das wunderbare Abendlicht nehmen wir auch mit und erkunden Piran. Zurück beim Hotel genehmigen wir uns in einer nahen Strandbar noch einen Absacker (im zweiten Anlauf, da der zuerst bestellte Mojito ein Fertiggetränk und ungenießbar war. Aussage des Kellners: „das trinkt man hier so…“. Nein, nicht zu dem Preis). Dennoch zufrieden beschließen wir den Tag.













