#13 Schöne Strecke und starker Regen

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Gestern haben wir (ohne Blog-Eintrag) in den Tag hinein gelebt, Corniglia erkundet und im Garten der Unterkunft verweilt. Da uns am Abend vorher die Weinbar so gut gefallen hatte, ging es zum Abschluss nochmal dort hin.

Heute fahren wir in Richtung Nord-Osten nach Padernello in der Nähe von Brescia. Wir starten bei bereits 30 Grad und ohne das Regenradar zu checken. Vielleicht auch besser so, denn sonst wären wir die ersten Etappen vielleicht unentspannt gefahren.
Zunächst verlassen wir die Cinque Terre auf einer schönen und kurvenreiche Strecke. Die ersten Kilometer auf der gewagten einspurigen Straße bis zur Kreuzung mit der SP51. Die SP51 und die SP38 über Termine (die wir nehmen, weil wir eine Abzweigung verpassen) sind mal gut und mal weniger gut ausgebaut. Nach einer Waldstrecke führt uns der Weg durch Pignone und Mermola und dann ebenfalls durch Wald sowie an Steinbrüchen vorbei weiter.

Bei Borghetto di Vara schwenken wir auf die SP566 und folgen etwas dem Flußbett bis San Pietro Vara. Dann beginnt schon der Aufstieg über Varese Ligure.

Es ist so heiß, dass SL an einem Supermarkt kalte Getränke holen will, aber nein, diese gibt es leider nicht. Stattdessen „stinkt“ der ganze Laden nach Pecorino, der gestapelt und offen in einer warmen Auslage rumliegt.

Bis jetzt ist die Strecke wunderschön. Auch das Wetter ist gut. Ein kurzer Blick in den Himmel lässt uns allerdings grübeln, ob da wohl ein Unwetter kommt. Wir ziehen aber weiter hinauf auf einer wirklich tollen Strecke mit schönem Ausblick in eine hügelige bewaldete Landschaft. Dann fängt es auch schon an zu tröpfeln und der erste Donner ist entfernt zu hören. Das Navi will uns von der guten Straße auf einen schmalen „Feldweg“ schicken. SB sieht vor ihr SL ungläubig in Richtung der Abzweigung schauen und dann einfach geradeaus weiterfahren – Gott sei Dank! Es regnet nun auch ziemlich heftig und der Donner kommt näher. Wir haben Glück, dass am Passo Cento Croci ein schönes Restaurant liegt. Wir kehren erleichtert ein und der Regen nimmt noch weiter Fahrt auf.

Nun egal, es sitzt sich nett und das Essen ist gut. Es gibt eine ligurische Spezialität: Pansotti con salsa di noci (mit Gemüse und Käse gefüllte Teigtaschen mit Walnuß-Sauce). Wir bestellen auch einen Salat und denken typisch deutsch, dass der zur Pasta serviert wird. Aber in Italien reicht man Speisen nacheinander. Das führt zu etwas Verwirrung mit der sehr netten Bedienung, aber letztendlich werden wir gut satt 😋.

Das Regenradar sagt mittlerweile alle 10 Minuten etwas anderes vorher, also warten wir nicht länger und fahren wasserdicht eingepackt weiter.

Allerdings ist es zwischendurch so stürmisch und dunkel, dass wir uns an einer Tankstelle hinter Ghiare di Berceto an der SP19 für 20 Minuten unterstellen müssen bis das Gröbste vorbei ist.

Dann geht es den Taro entlang Richtung Parma. In Fornovo di Taro biegen wir ab, um Parma über Fidenza zu umfahren. Über Bussetto führt uns eine ganz nette Strecke durch Agrarlandschaft (Getreide, Mais, Vieh). Wir kreuzen den Fluß Po bei Cremona. Es ist viel ansehnlicher als bei Modena. Aber auch hier gibt es viele Industrie- und Agrarbrachen sowie leerstehende Häuser. Lost Places überall. Ganze Gehöfte und Industriehallen stehen ganz offensichtlich leer.

Kurz vor unserem Ziel noch „schnell“ ein Fotostopp vor dem Ortseingang, denn das Licht ist mega.

Heute nächtigen wir in einem tollen Agritourismo in Padernello: in einem umgebauten Getreidespeicher des historischen Weilers direkt neben einem alten Wasserschloss. Der Check-in ist im ehemaligen Pferdestall und wir werden empfangen von einer reizenden Gastgeberin (wir können nur brockenweise Italienisch, sie kann kein Englisch und dennoch verstehen wir uns prima).

Padernello ist abends verlassen und scheint nur Tagestouristen anzuziehen. Wir nutzen das tolle Licht für einen Abendspaziergang.

Corniglia – Padernello