#10 Bei Gluthitze nach San Gimignano

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Alles ist gepackt und gesattelt nach dem Frühstück für eine lange Tour durch die Toskana. Heute soll es vorbei an Montalcino und Siena nach San Gimignano gehen.

Das Thermometer zeigt bereits bei unserer Abreise in Gianella morgens 27 Grad und da denken wir noch, das geht ja eigentlich gerade so, nicht ahnend, wie weit der Zeiger noch klettern wird.

Bereits hinter Albinia biegen wir auf die kleinen kurvigen Straßen ab und fahren im Zick-Zack via Santo Donati Vecchio nach Montanio (SP1). Dann über Podere Corso (SP9) schön im Schwung auf die SP39, die uns über Polveraia auf einer Strada Comunale durch eine wassergefüllte Furt und etwas Schotter führt. Wir fühlen uns wie wilde Abenteurer 😄.

Weiter geht es maximal kurvenreich bis Cinigiano. Und ebenso kurvenreich dann auf der SP7 nach Monticello Amiata. Wir fahren nun schon im Val d‘Orcia – der Vorzeigelandschaft der Toskana. Olivenhaine, Weinberge, gelbe Getreidefelder und natürlich Zypressen säumen unseren Weg. Leider klettert das Thermometer nun schon auf 32 Grad – eine heiße Angelegenheit. Und irgendwo auf dem Weg kreuzen mal wieder zwei Schlangen unseren Weg (Würfelnatter oder Zornnatter)

Die SP14 bringt uns nach Montalcino, der Heimat des Brunellos. Wir rasten und lunchen unprätentiös an einem Tankstellenrestaurant und kühlen uns etwas ab. Mittlerweile sind wir bei 34 Grad.

Montosoli und Buonconvento sind die nächsten Städtchen, die wir passieren zwischen dem Kurvenreigen. Hier zeigen sich unerwartet interessante Erdformationen. Und natürlich Zypressenalleen. Mal entlang der Straße und mal nur von der Ferne zu sehen bei den Zugangstraßen der zahlreichen Weingüter.

Wir umfahren Siena aus Osten über die SP451 kommend…. bei 36 Grad. Die SP36 und die SP1 bringen uns dann nach einer schier endlosen Anzahl von Kreiseln bei Siena nach San Gimignano. Heute war alles dabei: von Mini-Straßen mit abenteuerlichem Belag bis zur zweispurigen Strada Statale.

Nach einer Erfrischung streifen wir durch die interessante Stadt. San Gimignano ist bekannt für die noch erhaltenen Geschlechtertürme der Patrizierfamilien aus dem frühen Mittelalter. Nach dem Verlust der Bedeutung der ursprünglichen Handelsroute aus Norden nach Rom und zahlreichen Fehden, sowie einer Bestimmung, kein Geld mehr in die Stadt zu investieren, scheint die Zeit hier im späten Mittelalter stehen geblieben zu sein.
Hier die Einblicke …

… und die Ausblicke.

Das „bekannteste Eis 2024“ probieren wir natürlich auch. Aber der Hype erschließt sich uns nicht.

Auf dem Rückweg zur Unterkunft nehmen wir noch den Sonnenuntergang mit und schließen den Tag mit einem Bierchen (Becks 5 EUR 🙄) im Garten ab.

Giannella – San Gimignano