Beim Frühstück in dem schönen Altbau erfahren wir von unserer Gastgeberin mehr über Thaon-les-Vosges. Beispielsweise: ehemals war Thaon eine Hochburg der Lothringischen Textilindustrie. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dort am Ufer der Mosel (französisch: La Moselle ☺️) die „Blanchisserie et Teinturerie de Thaon“ (BTT) erbaut und war bis in die 1960er Jahre dort ansässig. Sie beschäftigte teilweise bis zu 2500 Menschen und sorgte auch für den entsprechenden Wohnungsbau und die Infrastruktur. Es gab Sportstätten und auch eine Kantine für ledige Männer (die ledigen Frauen mussten wohl selber kochen… gut, dass sich die Zeit langsam geändert hat, wenn auch nicht überall…). Ab den 1960ern erfolgte der sukzessive Verkauf und die Schließung. Die riesige ehemalige Werksfläche ist nun zerstückelt, aber es gibt immer noch alte originale Gebäude, die dem Zerfall preis gegeben sind.
Wir starten Richtung Deutschland. Zunächst noch im Trockenen und wir können die kleinen Straßen vorbei an gelben Getreidefeldern genießen. Dann kommt er aber doch noch, der starke Regen. Die Nässe und die sparsamen 13-16 Grad schmälern etwas den Fahrspaß.




Wir haben in Thaon noch leckere frische Sandwiches und Éclairs eingekauft und sind somit unabhängig. Gibt auch auf der Strecke keine offenen Restaurants oder Kioske. Es ist sehr ländlich, die Dörfer sind zweckmäßig mit breiter Hauptstraße für die Maschinen und unauffälligen Häusern.
Überall sehen wir kleine Rinderherden mit mal rotbraunen und mal ganz hellen Fell. Teilweise – wo es trocken ist – ist die Heuernte im Gange.


Zum Ende der Tour wird es nochmal richtig schön durch die kurvigen Wäldchen. Dann erreichen wir einen Vorort von Pirmasens – direkt an der Grenze – und sind wieder in Deutschland.
Emils Hotel ist nagelneu und sehr schön. Gegenüber ist das zugehörige Restaurant Kunze. Dort essen wir gehoben und lecker zum Abschluss unserer Tour.


