#02 In den Ardennen

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Wir haben gut geschlafen, denn es war hier auf dem Lande super ruhig. Nach dem Frühstück satteln wir auf und düsen bei frösteligen 14 Grad Richtung Nordwesten. Der Himmel ist grau und bewölkt und es beginnt bereits zu nieseln.

Hinter Welchenhausen beginnt Luxemburg. Weiswampach und Asselborn durchqueren wir auf der Strecke, die Wald und Kurven bereit hält. Dann sind wir auch schon in Belgien und die Ardennen beginnen. Über Tavigny führt uns eine schöne kleine Straße nach Houffalize an den Fluß L’Ourthe Orientale, dem wir eine Zeit lang Biegung auf Biegung folgen. Bei Mormont verlassen wir den Fluß Richtung Nadrin. Bei Maboge cruisen wir wieder am Ufer entlang. In La Roche-en-Ardenne pausieren wir. Natürlich gibt es eine belgische Waffel als Snack.

Genau wie der Regen machen wir nur eine kurze Pause und düsen weiter. Dank einiger Route Barrées (hatten wir ja schon fast vergessen, dieses Vergnügen der französischen und auch belgischen gesperrten Straßen mit Umleitungsroulette…) suchen wir unseren Weg über Hodister und Cheoux auf kleinen Landstraßen nach Dinant mit seiner alten Zitadelle oberhalb der Altstadt an der Maas.
Dinant ist die Geburtsstadt von Adolphe Sax, dem Erfinder des Saxophons. Und so stehen entlang der Maas einige überproportionale Saxophone.

Die belgischen Straßenverhältnisse auf den kleinen Landstraßen sind allerdings eher suboptimal. In manchen Passagen ähnelt die Oberfläche einem Streuselkuchen – unzählige Teerflicken wild übereinander und gefräste Längsrillen erfordern volle Konzentration. Dazwischen immer wieder kleine Orte mal mit grauen mal mit roten Steinhäuschen mit viel Zerfall und Leerstand. Sie und die schönen Alleen prägen das Bild der heutigen Tour.

Jetzt regnet es heftiger. Dennoch (und dank guter Kleidung) können wir die schöne Strecke durch felsendurchsetzten Mischwald und entlang des Flußes mit seinen stellenweisen Steilufern genießen.

Weiter geht es in südlicher Richtung nach Frankreich. Kurz hinter der Grenze, in Givet, stoppen wir auf dem riesigen Marktplatz für eine Essenspause mit Blick auf einen kleinen Teil der imposanten Festungsanlage. Die Mauern des Fort Charlemont reichen bis an den Fluss herunter.

Über Monthermé setzen wir unsere Ardennentour teilweise entlang der Maas fort bis Charleville-Mézieres. 600m vor dem Ziel wiedermal „route barée“ ohne Umleitung… ein Stimmungskiller nach dieser langen und verregneten Fahrt. Das kostet uns nochmal 15 Minuten länger bis zur heißersehnten warmen Dusche.

Das Ibis Hotel hat ein erstaunlich gutes Restaurant. Ja, es ist convenience food, aber das weiß man ja in dem Fall vorab. Wir sind sehr zufrieden und schlafen auf guten Betten.

Fazit:
Wärmer als 15 Grad war es heute nicht. Teilweise heftiger Regen, aber der Teil der Ardennen hat uns gefallen. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit war sehr gering aufgrund der Straßenverhältnisse.

Lichtenborn – Charleville-Mézieres