#13 Auf Schusters Rappen um den Bleder See

Wir haben sparsam eingekauft, daher besteht unser Frühstück heute aus Lebkuchenbrot und Kaffee.

Es steht eine gemächliche Wanderung mit zwei Erhebungen um den Bleder See an. Das Wetter soll gut bleiben. Also schnüren wir die Trekkingstiefel und marschieren los… zusammen mit vielen anderen Touristen.

In einer Bäckerei erstehen wir von einem mürrischen Angestellten zwei Sandwiches zu einem horrenden Preis.

Vom Zentrum Bleds geht es im Uhrzeigersinn immer den See entlang. Immer wieder bieten sich bei schöner Sonne Fotostopps an.

Irgendwann biegen wir links ab in den Wald und hoch hinauf. Es geht über Steine und Wurzelwerk steil bergauf an verlassenen Gasthäusern vorbei. Das Wetterradar schwingt plötzlich um und wir erwarten in den kommenden Minuten Regen. Auf dem Untergrund wäre ein Hinabschlittern ungut und so werfen wir nochmals Kohlen in den Maschinenraum und dampfen hechelnd nach oben. Seilhangelei und steile Eisenleiter inklusive.

Der Ausblick ist super, aber das drohende Schlechtwetter sitzt uns im Nacken genau wie zig Mücken und daher knippsen wir nur rasch ein paar Fotos und schon geht es im Stechschritt sofern möglich wieder teilweise steil hinab. Nach ca. 1h sind wir wieder am See… geregnet hat es noch nicht und wir bedauern die Hetzerei, aber dann fängt es doch noch an zu nieseln und hört genauso rasch wieder auf. Der Bleder See ist Trainingsgebiet für Sportruderer. Es gibt eine Tribüne direkt an der Promenade, dort chillen wir mit unseren mitgebrachten Sandwiches und genießen die Ruhe.

Dann stapfen wir weiter die Promenade entlang Richtung Schloß. Vorweggenommen: den Ritt bergauf sollte man nur auf sich nehmen, wenn man gewillt ist 15€ Eintritt zu bezahlen (Museum und Aussichtsterrasse).

Es geht wieder steil hinauf, teilweise durch den Wald, teilweise auf Treppen. Die Aussicht ist ganz ok, wir spekulieren aber (noch) auf den Wow-Effekt von der Aussichtsterrasse (von der wir bis dato annehmen, dass man kostenfrei dort hin gelangt). Endlich am Fuße der Festung angekommen noch ein kritischer Blick auf die Infotafel… keine Eintrittspreise angeschrieben… also laufen wir in der Hitze nochmal eine Serpentine hinauf. Dann haben wir Gewissheit, ohne 30€ Eintritt keine Fotos von oben. Wir verzichten, traben den Weg zum Zentrum über viele Stufen wieder nach unten und trösten uns am alten Pfarrhaus mit einem guten Mangosorbet.

Ein Highlight soll direkt am See gelegen das Café des Parkhotels sein. Dort gibt es seit 1953 DIE originale Kremšnita von Bled. Also kehren wir dort noch flux ein, ergattern einen Platz direkt mit Blick auf den See und die Burg und bestellen diesen Klassiker. Fazit: jede österreichische Konditorei bekommt das mindestens genauso gut hin. Wir sind davon jedenfalls nicht von den Socken.

Von der 11km Wanderung angenehm erschöpft trudeln wir wieder in unserem kleinen Apartement ein und lassen den Tag ausklingen.