#12 Von Dobrovo zum Bleder See

Wir bekommen ein herrliches Frühstück mit Blick in die Weinberge der Brda Region.

Heute soll es an den Bleder See nahe der österreichischen Grenze gehen. Lange diskutieren wir bei der Routenplanung, ob wir über den Vršič-Pass fahren sollen oder nicht. SL ist für „sollen“, SB ist für „nicht“. Bei dem Verkehr muss man nach SBs Meinung nicht jede Haarnadelkurve mitnehmen, noch dazu wo man sich eventuell in einer Kolonne den Berg hochschieben muss. Das viel gepriesene Soča-Tal nehmen wir aber auf alle Fälle mit und das bedeutet, dass wir einen Teil der Strecke zweimal fahren.

Wir wählen zum Starten eine abseits gelegene Route über Višnjevik. Auf schmalster „Straße“ kurven wir oberhalb und durch die Weinberge – traumhaft!

Durch dichten Wald geht es bald wieder abwärts an die Soča nach Plave und von dort aus weiter auf der 103 durch Deskle mit seinen sozialistischen Bauten im Zentrum. Zwischen Plave und Deskle liegt östlich der Priznica Gedenkpark. In der Gegend fanden im Ersten Weltkrieg schlimme Kämpfe zwischen der italienischen und der österreich-ungarischen Armee statt. Es finden sich in dem zu Fuß erkundbaren Gelände noch Überreste von Mannschaftsbaracken und Schützengräben.

Die Route führt immer am türkisfarbenen Wasser entlang. Fotostopps werden gerne mitgenommen.

Auch in Most na Soči halten wir kurz.

Dann auf der 102 bis Kobarid. Wir wechseln auf die 203 und folgen dem Fluß bis nach Bovec. Die Route ist angenehm, aber kein Highlight.

In Bovec pausieren wir. Der Ort ist voll mit Motorradfahrern und anderen Touristen.
Hinter Bovec geht es dann auf der 206 bis nach Trenta durch das Soča-Tal. Viel Verkehr und zu breite Wohnmobile dämpfen den Genuss. In Trenta drehen wir um und rauschen zurück bis nach Bovec.

Dann geht es nett auf der 203 den Berg hinauf. Die Festunge Kluze zwischen den Felsen bewundern wir im Vorbeifahren.

Dann geht es wieder bergabwärts zum Raiblsee auf der italiensichen Seite. Was soll man sagen… Industrieödnis und italienische Fahrweise veranlassen uns ordentlich Gummi zu geben, um bald wieder nach Slowenien zu gelangen. Über Fusine al Valroma geht es nach Podkoren (slowenisch) und dann im dichten Verkehr durch Kranjska Gora und Jesenice. Der Feierabendverkehr trägt uns bis zu unserer Unterkunft in Bled. Etwas außerhalb, aber ruhig gelegen. Ein schönes Studio mit Küchenzeile – hier werden wir 3 Nächte bleiben.

Nach dem Absatteln warten wir den obligatorischen Nachmittagsregenschauer, der uns seit zwei Wochen begleitet, ab und marschieren dann ins Zentrum und an den Bleder See. Das Licht ist echt schön, leider geraten die Aufnahmen aufgrund der Smartphone Weitwinkel zu Suchbildern. In der Villa Bled (Titos Wohnsitz, wie wir später erfahren) nehmen wir einen Absacker und ziehen dann von Mücken verfolgt wieder Richtung Unterkunft.