Nochmals genießen wir das tolle Frühstück und warten eine Regenlücke für unseren Start Richtung Osten ab. Wir wollen heute die Strecke entlang der Save und anschließend die Waldregion im Südosten Sloweniens erkunden. Die Save ist der größte Fluß in Slowenien. Sie entspringt in den Julische Alpen, fließt am nördlichen Rand Ljubljanas vorbei, weiter durch Zagreb und Belgrad und anschließend in die Donau. Das klingt spannend, denken wir und reiten los. Zunächst hält uns eine Bahnschranke und Kreuzungssperrung in Ljubjana auf, SB brodelt etwas, aber dann wird sind wir unterwegs, hinaus aus der Stadt. Es wehen uns angenehme 22 Grad um die Nase und es scheint trocken zu bleiben.
Eine Flußtalfahrt ist schön idyllisch, sollte man meinen. So ganz trifft das auf unsere heutige Strecke nicht zu. Zunächst versuchen wir uns auf den geteerten Feldwegen südlich der Save. Zahlreiche halbbeschrankte Bahnübergänge lassen die Nerven flattern, ebenso der Straßenzustand. Bei Kresnice queren wir daher auf das Nordufer und fahren weiter den Fluß entlang, diesmal auf der breiten 108.


Es herrscht reger Verkehr und die anscheinend typisch slowenische Fahrweise… ein ungeschriebenes Gesetz scheint zu sagen, dass man keinesfalls mit 50 kmh durch eine Ortschaft fahren darf (will heißen, man hat locker 70 Sachen drauf). Ab Litija geht es wieder südlich weiter und wir rollen so dahin. Es wird landschaftlich schön, geht aber immer zwischen Fluß und Wald dahin. Leseni Most ist eine schöne Holzbrücke, die wir erhaschen und Fotos machen. Prompt hält ein Wagen an, Fenster geht runter und eine Dame hebt den Daumen… zwei Mädels auf Motorrädern, das gefällt ihr! Uns auch und daher schwingen wir uns wieder auf die Moppeds und düsen weiter.




Allerdings verdüstert sich der Himmel und vor der imposanten aber hässlichen Industriekulisse des Kraftwerks Trbovlje schlüpfen wir in unsere Regenklamotten. Der Schornstein des 2014 außer Betrieb genommenen Steinkohlekraftwerks ist mit 360m der höchste Schornstein Europas.

Da fängt es auch schon an zu tröpfeln und zwar nicht zu knapp. Bei Hrastnik geht es wieder ans Nordufer. Es erwartet uns eine schmale Straße, die mittels Ampelsystem nur wechselseitig in eine Fahrtrichtung befahrbar ist. Mal jenseit, mal dieseits der Schienen und neben dem Ufer. In diesem Trott geht es bis Zidani Most, einem trostlosen Bahnhof, dann wird die Straße wieder breit und gut ausgebaut. Hinter Sevnica verlassen wir die Save Richtung Süden auf der 672. Es erwarten uns schöne Kurven und Landschaft.



Bei Dolenje Kronovo geht es dann wieder schlicht parallel zur Autobahn bis zum Wasserschloss Otočec.



Für einen kurzen Fotostopp verweilen wir, dann geht es weiter nach Novo Mesto (im Vorbeiflug) …


… und schließlich nach Dolenjske Toplice, einem Thermalbadeort. Unsere Unterkunft ist zentral, aber leider hat das einzige Restaurant des Ortes geschlossen (da werden Erinnerungen an unseren Frankreichtrip wach!). In unserem Hotel ist ein Pub, da gibt es Fertigpizza, die gar nicht mal schlecht ist! Für den Hunger nach der Fahrt ist gesorgt und nach einer kurzen Runde durch den kleinen Ort ist auch schon wieder Matratzenhorchdienst.




