#49 Gorges de l‘Ardèche

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Nach einem fliegenreichen Frühstück treffen wir nochmals Heike und Stephan zur Verabschiedung. Hat gut getan, mal nicht mit Händen und Füßen zu erzählen, woher man kommt und warum man so lange reist, sondern vertraut zu reden.

Bei noch moderaten 27 Grad ist die D996 zunächst unser Asphaltband mit toller Aussicht, dann die D907 den Tarnon entlang. Vorbei an und durch hübsche Dörfer wie Vébron.

So schön die Aussicht, so übel der Straßenbelagszustand: Rollsplitt, Flickenteppich, Bitumenbänder, fehlende Leitplanken. Das geht in dieser Qualitätsstufe so bis Florac und erzwingt vollste Aufmerksamkeit. Ab Florac rutschen wir auf der N106 ein kurzes Stück gut ausgebaut bis kurz vor Alès an der Mimente entlang. Alès begrüßt die Reisenden mit einem stattlichen Industriegebiet. 37 Grad quälen uns mittlerweile… da reicht schon ein kurzes Hupen und Blinken von SL, um SB zu signalisieren “raus aus dem Kreisel und ab zum ‚Goldenen M’ für eine Abkühlung“! Mit kühlerem Kopf führt uns die D16 nun in eine ganz andere Landschaft. Toskana-Feeling mit Weinfeldern, Pappeln und Zypressen, gemischt und unterbrochen durch vereinzelte, bereits blühende Lavendelfelder. Das Violett dieser Blumen und der Duft beim Vorbeifahren entschädigt für die Hitze. Noch sind wir nicht in der Hochburg der Wohlgerüche in der Provence, aber es macht Lust auf mehr.

Barjac, Vagnas und Salavas lassen wir auf unserem Weg zum Tagesziel Pont d‘Arc vorbeiziehen. Dann endlich rollen wir durch Vallon-Pont-d‘Arc, dem nördlichen Eingangstor zur Ardècheschlucht in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Die viel befahrene Straße ist durch den enormen Tourismus sehr gut ausgebaut und auch für Busse befahrbar. Kajak, Canyoning und Baden sind hier die Attraktionen. Nach wenigen Fahrminuten erreichen wir den Parkplatz für die Pont d‘Arc, den 60 m hohen Natursteinbogen über den Fluß Ardèche. Diese Felsenbrücke ist wesentlich größer als vorgestellt und dominiert die Ansicht. Zu ihren Füßen ist ein gut erreichbarer Badestrand, der bei 35 Grad sehr rege frequentiert ist.

Wir baden nicht, sondern ziehen weiter Richtung Süden, immer der Schlucht folgend. Die dort verlaufende D290 bietet fantastische Aussichten, Felsen, Überhänge und Tunnel. Im Gegensatz zu Jonte und Tarn teilt man sich dieses Revier im nördlichen Teil der Schlucht allerdings mit Bussen, wild fahrenden Kajaktransportern und Motorradtrupps. Abgesehen davon eine schöne Tour! Der Straßenbelag im südlichen Teil ist neu und bietet im weiteren Verlauf tolle Aussichtspunkte mit Parkplätzen. Dort fahren wir auch relativ alleine.

Bei Saint-Just-d‘Ardèche ist die Schluchtentour zu Ende und wir nehmen die D86/D6086 bis Pont-Saint-Esprit. Dort queren wir den Fluß Rhône über eine sehenswerte Brücke (Haltepunkt verpasst für ein Foto) und rollen nun unspektakulär in der Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur auf der D994 bis Bollène.

Wildlife heute: plattgefahrene Schlangen ☹️ und eine flitzende große grüne Smaragdeidechse (SBs Highlight!)