#41 Die Pässe in den Pyrenäen

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Lourdes fanden wir total enttäuschend und so freuen wir uns wieder auf die Pyrenäen mit ihren Spitzkehren. Das Wetter ist phantastisch und wir haben eine Route mit ein paar Cols (Pässen) in unserem Sinne gewählt. Diese überschneidet sich fast durchgehend mit der Streckenführung der Tour de France und so teilen wir uns häufig den Asphalt mit Rennradfahrern, vor denen wir den größten Respekt haben. Es fällt auf, dass es sich mehrheitlich um Männer mittleren Alters handelt. Die Frauen mittleren Alters fahren ja auch lieber Motorrad… Mit ordentlich Schutz auf der Haut. Bergab sind die Jungs in ihren Lycrahöschen stellenweise nicht viel langsamer als wir. Man will sich so einen Sturz echt nicht vorstellen.
Bis Montgaillard geht es auf der D937 dahin. Dann auf der D935 über Trébons, Pouzac, Bagnères-de-Bigorre. Vor Pyrehitte biegen wir auf die erste Passtraße D918 zum Col d‘Aspin ab. Hinter Campan beginnt der Aufstieg. Was uns kalt erwischt: der komplette Anstieg ist mit Rollsplit bedeckt, denn hier wurde gerade die Straße ausgebessert. Positiv denken und hoffen, dass es auf der schwierigeren Abfahrt im Osten besser wird!
Es geht langsam, eng kurvig und an Höhe zunehmend voran und die Passhöhe wird mit Kühen geteilt, die es nicht eilig haben Platz zu machen. Die Straße nach unten ist zwar enger und fordernder sowie ohne Seitenbegrenzung, aber zum Glück ohne Schotterdecke.

Zurück in der “Ebene“ rasten wir im Ort Arreau an der Kirche mit unseren eigenen Snacks. Die Bistros haben zwar offen – gefallen uns jetzt aber nicht 😬. Da wir prominent vor der Kirche parken, wird zur Strafe von einer Taube auf SLs Motorradsitz gekackt…

Weiter geht es durch die tolle Landschaft auf der D618 zum nächsten Pass, dem Col de Peyresourde. Die Strecke wird wieder mit Rennfahrern geteilt, ansonsten sind wir fast die einzigen motorisierten Verkehrsteilnehmer. Auf dem Col de Peyresourde, der an ein großes Skigebiet mit Flughafen angrenzt, steht eine Hütte, die auf einem großen Schild 12 Crêpes für 7 Euro anbietet. Auf Empfehlung der deutschsprechenden Bedienung bestellen wir die Süßigkeit nebst Kaffee. Es ist nicht ganz klar wieso es ausgerechnet 12 Crêpes sind, wir schaffen auch nicht alle, aber der Rest kommt inzwischen hemmungslos in unsere Tupperdose.

Hier oben bekommen wir auch mit, dass ausländische Rennradfahrer ihr Begleitfahrzeug dabei haben für die Rundum-Verpflegung. Liegt auch nahe, dass man sich damit nicht auf einen Parkplatz stellt, sondern mitten auf die Straße und genau auf den höchsten Punkt… damit die anderen Verkehrsteilnehmer schön beim Überholen aufgrund total versperrter Straßenssicht schwitzen, aber dafür den Rennradlern besser beim Pieseln zusehen können…

Wir schlängeln uns wieder nach unten und fahren über Saint-Aventin und Bagnères-de-Luchon ins Tal. Im letzteren Ort nehmen wir die D125 nach Norden via Cierp-Gaud. In Fronzac geht es auf der D618 durch Wald, Schatten und kleine Dörfer über Cazaunous und den Col de Portet-d’Aspet nach Aucazein, unserem Tagesziel.

Am frühen Abend treffen wir in einem tollen Bed & Breakfast ein. Dort verpulvert SL ihre restliche Energie beim Herumtollen mit Rocky, dem 17 Monate alten Hofhund. Wir hatten nur für eine Nacht gebucht, aber es gefällt uns dort so gut, dass wir spontan noch eine Nacht dranhängen. Mit einem lauen Sommerabend und den restlichen Crêpes lassen wir den Tag auf der eigenen Terrasse ausklingen.

2 Antworten zu „#41 Die Pässe in den Pyrenäen“

  1. Avatar von crocant2000

    Spannend! Bitte gut aufpassen weiterhin!

    Und, @SL: Ich hoffe doch sehr, dass Dir nicht ein übermotivierter Pilger auf den Sitz gekackt hat… 😉

    1. Avatar von Sandys FlipFlops

      😂 Nun ja, ich habe die Taube nicht wirklich gesehen …