Unser Bed & Breakfast befindet sich in einer gepflegten Anlage mit insgesamt drei Zimmern. Die Gastgeberin lädt morgens zum Frühstück in ihrer großen Küche. Wir sitzen mit zwei französischen Familien gemeinsam am großen Tisch und man ist hin- und hergerissen, ob man so früh am Morgen schon mit Fremden reden möchte oder nicht. Es scheint, den “Fremden“ geht es erstmal auch so. Zum Ende hin und auch Dank der gesprächigen Gastgeberin wird es dann lebhafter am Tisch.


Am frühen Nachmittag schwingen wir uns auf die Moppeds und fahren ca. 20 km nach Cognac. Geparkt wird zentrumsnah direkt am südlichen Ufer der Charente. Der Fluß Charente war früher der Transportweg für den berühmten Weinbrand. Heutzutage finden allerlei Aktivitäten im Freizeitbereich auf dem Gewässer statt.

Die Charente teilt die Gemeinde Cognac in zwei Anbaugebiete: Nördlich der Charente liegt “Les Borderies“ und südlich der Charente ist die Grande Champagne und damit die „1er Cru“ (also die erste Lage des Cognacgebiets). Wie bei den namhaften Rotweinen des Bordeaux ist die Klassifizierung und damit der Preis direkt verbunden mit der Lage der verarbeiteten Trauben. Die Traubensorten sind reglementiert, ebenso der Alkoholgehalt des Cognacs. Sechs Anbaugebiete gibt es insgesamt (für Interessierte ist alles zum Thema Cognac in Wikipedia schön zusammengefasst). Unsere Unterkunft liegt in “Les Fins Bois“ – der Lage mit der größten Hektaranzahl an Weinfeldern.
Wir flanieren – schwitzend – durch die Altstadt. Hier ist aufgrund der Uhrzeit wenig los, aber wie wir später erfahren ist generell eher Flaute und viele Geschäfte haben dauerhaft geschlossen.





Für SB wird es Zeit für einen Cognac-Hersteller. Wir besuchen Rémy Martin in deren kleinen Boutique. Neben einem Jacobswegpilger, der sein Pferd im Garten vor der Boutique anbindet, sind wir die einzigen Gäste. Die tolle Beraterin ist wirklich engagiert und gibt ausgiebig Informationen zu den verschiedenen Produkten. SB ist ganz Ohr und wir erfahren viel über Cognac und generell Rémy Cointreau (bspw. dass zu diesem Unternehmen noch zahlreiche andere namhafte Spirituosen wie der Gin “The Botanist“ gehören). Richtig interessant ist es bei den älteren Jahrgängen. Die exklusivsten Produkte sind limitiert und nur vor Ort erhältlich. Leider können wir nichts verköstigen, da wir 1. mit dem Motorrad da sind, 2. SL beim Weinbrandtrinken immer husten muss und 3. eine Verköstigung auch hier nur mit einer Besichtigung möglich ist. SB gönnt sich einen V.S.O.P Flachmann (alle älteren Jahrgänge wären nichts für das Geschüttel und die Hitze im Gepäck).



Wieder draußen nimmt der Hitzegrad in der Motorrad-Jeans zu. Da kommt uns der nächste große Cognac-Hersteller Martell gerade recht, wo wir ebenfalls die Boutique – diesmal nur zum Abkühlen – betreten. Leider haben wir dort die Roof top Bar “Indigo“ mit Blick auf Cognac verpasst.





Zurück am Fluß Charente die Rettung, bevor die Laune sinkt: ein Foodtruck mit schattigem Plätzchen am Fluß.

Etwas gestärkt kühlen wir uns beim Platzhirsch Hennessy weiter ab. Wir unterhalten uns nett mit einer Angestellten und erfahren noch mehr über den Cognac.


Auf der Suche nach weiterer Erfrischung bei ca. 26 Grad fallen wir auf dem Weg zurück zu den Motorrädern noch in eine Tapas Bar mit Blick auf den Fluß ein. Dort lassen wir bei einem Kaltgetränk unsere Eindrücke mit Blick auf die Hennessy Gebäude sacken.
Zurück in unserer Unterkunft – tolle Abendsonne!





