Beim Tanken gibt es die bereits erwähnten Pizza- und Brotautomaten…. direkt neben dem Staubsauger. Wie praktisch, dann kann man nach dem Verzehr die Krümel aus dem Wagen saugen.

Hinter Ancenis fahren wir herrlich direkt an der Loire entlang – uns trennt nur ein blumenbewachsenes Mäuerchen vom Fluß. Überall sind Fotomotive und wir könnten alle paar Meter anhalten und pausieren. Auffällig ist der sehr niedrige Wasserstand, der durch die vielen Sandbänke deutlich sichtbar ist.





Entlang der Loire und ihren Seitenarmen gibt es rund 400 Schlösser, die dort seit dem Mittelalter gebaut wurden. Viele davon in privater Hand. Neben den Schlössern gibt es noch weitere Attraktionen, die wir aber gar nicht so auf dem Schirm haben. Die Höhlenwohnungen entlang des Flusses beispielsweise. Jahrhunderte wurde dort Kalktuff für den Häuser- und Schlossbau abgebaut und die entstandenen Hohlräume verschiedentlich genutzt. Als Wohnraum, Stall, Lager, Kühlraum oder in neuester Zeit als Ferienwohnung und sogar als Champignonzucht.
Angers umfahren wir südlich über Bouchemaine. Zwischendurch ist mal eine gut befahrbare Straße dabei. SL beschwert sich bei SB “Wieso fährst Du so schnell?! Ich wurde gerade geblitzt!“ (SB übrigens nicht, das wirft Fragen auf). SB adaptiert ihre Fahrweise. Nach ca. einer Stunde wieder SL “Wieso fährst Du so lahm?! Du trägst ja Dein Mopped um die Kurve.“ An dieser Stelle wollen wir den weiteren Verlauf der Kommunikation nicht wiedergeben…



Unser erster Schloss-Stop ist in Saumur. Das Château Saumur überragt direkt an der Loire dekorativ auf einem Fels-Plateau gelegen die gleichnamige darunterliegende Stadt. Auf der soliden Basis einer 140 Jahre vorher erbauten Festung wurden um 1370 vier mit Ecktürmen bewehrte Flügel um einen Innenhof errichtet. Ab 1621 begann das Schloss zu verfallen. In den folgenden Jahrzehnten diente es der Unterbringung von Kriegsgefangenen, als Kerker und als Lager. Der Nordwestflügel stürzte ein und wurde auch nicht wieder aufgebaut, nur die beiden Ecktürme sind noch übrig. Heute beherbergt das Schloss das Musée des Arts decoratifs sowie das Musée de cheval, das die Entwicklung der Reitkunst und Reittechnik im Laufe der Jahrhunderte zeigt.






Wir lassen das alles von außen auf uns einwirken und gönnen uns in der dortigen Orangerie ein wirklich sehr gutes Mittagessen.

Hinter Saumur sind wir in der Region Centre-Val de Loire. Weiter geht es entlang der reizvollen Loire gemächlich, aber auch mit unendlich vielen Kreiseln bis zum nächsten Schloss-Stop in Villandry. Zu viele Touristen, zu hohe Eintrittspreise, zu hohe Büsche und zu wenig Zeit lassen uns nur als Paparazzi einen eingeschränkten Blick auf das Schloss erhaschen.


Wir fahren ein paar Kilometer weiter und übernachten im Ibis Budget in Tours. Es sind mittlerweile knackige 28 Grad und mit uns ist nach dem heißen Ritt nicht mehr viel los, außer in der Bar des Mercure nebenan einen kalten Cidre und ein paar hausgemachte Fritten zu konsumieren.
Wildlife heute: irgendwo im Nirgendwo kreuzt eine ca. 1 m lange Schlange unseren Fahrweg.


