#13 Auf der Stadtmauer von Saint-Malo

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Der Tag beginnt herrlich sonnig und wir starten gemütlich und spät nach dem Frühstück zu Fuß in die Altstadt von Saint-Malo, genannt “Intra Muros“, da sie vollständig von einer Stadtmauer umgeben ist. Es sind etwa 20 Minuten durch ein Hafen-Gewerbegebiet bis sich vor uns die Stadtmauer zeigt. SL hat sich auch bis dahin wieder beruhigt, nachdem es ein Missverständnis gab, ob dies nun schon die Altstadt wäre (nein, noch nicht, dann doch …) – und dadurch ein perfekter Foto-Stopp verpasst wurde.

Am Stadttor spielen Einheimische Pétanque (Boule). Wir lassen uns durch die (nach den verheerenden Zerstörungen im zweiten Weltkrieg von 1945-1971 möglichst originalgetreu wiederaufgebauten) Altstadtgassen treiben und finden die Mischung aus touristischen und einheimischen Läden ansprechend. Schnell ein Beignet (ein Krapfen) auf die Hand… herrlich! Ein Laden ist für SB besonders anziehend (SB: Jaa! Weil es da Schaumbananen gab!).

Der historische Stadtkern wird von drei Seiten von Wasser umschlossen, das wollen wir uns nun von der Stadtmauer aus ansehen. Herrliche Einsichten in die Stadt und tolle Ausblicke auf Meer, Buchten und Hafen.

Erwähnenswert ist die Geschichte der Wachhunde von Saint-Malo, genannt “die Hunde der Uhr“, die es 1155 bis 1770 gab. Diese Wachhundmeute wurde nachts nach der Ausgangsperre außerhalb der Mauern frei laufen gelassen, um Eindringlinge fern zu halten. Abends und morgens wurden die Bewohner durch Glocken und eine Trompete gewarnt, dass die Hunde frei sind oder wieder im Zwinger. Tagsüber bekamen die Hunde nichts zu fressen und angeblich haben sie einen Marineoffizier bei seiner verspäteten Rückkehr in die Stadt heftig angegriffen (unappetitliche Quellen sagen verspeist), dass sich die Stadt gezwungen sah, alle ca. 24 Hunde zu vergiften.

Wir sind einmal die ganze Stadtmauer rundherum abgelaufen und zur Belohnung gibt es einen gepflegten Sonnenbrand… Der beste Fotoplatz ist unserer Meinung nach im Norden der Mauer beim Tour-Quic-en-Groigne. Hier gibt es eine tolle Aussicht auf die vorgelagerte Insel mit dem Fort National.

Zurück in den Gassen essen wir noch eine Kleinigkeit und verlassen dann die Gemäuer. Die Gruppe Pétanque-Spieler gibt immer noch ihr Bestes. Wir gehen einen anderen Weg zurück, bewundern noch eine Schubbrücke an einer Schleuse und kommen wieder am Plage des Bas Sablons vorbei, trinken einen Sundowner und stellen wieder fest – egal wo wir in der Bretagne aufs Meer schauen: es ist immer Ebbe! Kein Wunder, denn gerade die Bucht von Saint-Malo soll einen Gezeitenunterschied von bis zu 12 Metern haben.