#10 Über Honfleur nach Bayeux

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Die 3 Tage bei François waren unser bisher längster Aufenthalt und wir machen nun erstmal etwas Strecke Richtung Le Havre, umfahren diese Industriestadt über die Schnellstraße und wollen dann über die Schrägseilbrücke Pont du Normandie (mit 856m längste Spannweite Europas bei einer insgesamten Länge von 2141m) die Seine-Mündung überqueren nach Honfleur. Wir haben erstmal Puls, weil wir plötzlich vor einer mehrspurigen Maut-Stelle mit unseren Motorrädern zwischen zahlreichen LKWs und Autos stehen. Die Durchfahrt für Motorräder ist verboten und selbst wenn nicht, haben wir unsere Kreditkarten nicht direkt parat. SB identifiziert ganz rechts ein Schild das besagt, dass Moppeds hier auf ihrer eigenen Spur kostenlos passieren können. Aha… 100m vorher wäre dieses Schild ideal gewesen. Geändert hätte das allerdings auch nichts, denn besagte Spur ist komplett abgesperrt. Also fahren wir doch an eine normale Maut-Stelle. Glücklicherweise steht dort ein Angestellter, der uns durchwinkt und die Schranke öffnet.

Es geht von Windböen begleitet steil hoch und wieder runter. Dabei bleibt keine Zeit und Muse, mal einen Blick nach rechts oder links zu werfen. So biegen wir nach der Seine-Überquerung direkt ab, um eine ruhige Aussicht auf die Brücke zu erhaschen.

Wenige Kilometer weiter sind wir in der Hafenstadt Honfleur und parken etwas entfernt vom touristischen Zentrum. Direkt bei unserer Parkgelegenheit befindet sich ein augenscheinlich uriges Bistro mit Einheimischen, wo wir für zuviel Geld zu schlechte Croques essen.

Dennoch satt, laufen wir zum alten Hafenbecken “Vieux Bassin“ mit den malerischen, schmalen Fischerhäusern. Die Gegend um das Hafenbecken ist eine Restaurantmeile für Touristen. Dieser Eindruck dämpft unsere Begeisterung, sodass wir nach ein paar Fotos rund um das Hafenbecken weiterziehen.

Die spektakuläre Alabasterküste haben wir damit endgültig hinter uns gelassen und sind im Département Calvados unterwegs.

Entlang der Küste durchfahren wir die mondänen Seebäder mit endlosen, betonierten, großzügigen Strandpromenaden, weiten Sandstränden und bekannten Yachthäfen: Trouville-sur-Mer und Deauville.

Wir cruisen noch etwas die Küste entlang und fahren dann auf kleinen Straßen ins Landesinnere. Obwohl wir bereits im Calvados-Gebiet sind, finden sich nur vereinzelt mal Wiesen mit Apfelbäumen. Aber es ist beschaulich. Immer wieder führen uns die Wege vorbei an herrschaftlichen Häusern aus Naturstein mit großzügiger Bepflanzung drum herum. Dann kreuzen wir kleine Dörfer mit Häuschen aus normannischem Fachwerk. Die letzten Kilometer ab Caen verirrt sich SB auf die Autobahn. Autobahnen sind eher unentspannt, aber wenn man die richtige Ausfahrt im Kreisel nicht erwischt, dann muss man da durch.

Unsere Unterkunft erreichen wir bei herrlichen 24 Grad: das Ibis Budget in Bayeux.

Warum schon wieder ein Ibis Budget? Ganz einfach: wir sind keine 2 Wochen, sondern eventuell 12 Wochen unterwegs und haben ein Tagesbudget, wir kriegen dort als Accor-Member ein paar Prozente, es ist immer sauber (immer! noch niemals anders erlebt), das Frühstück ist einfach, aber ok, die Schallisolierung der Zimmer ist gut, die Betten sind topp und das Personal haben wir immer freundlich erlebt. Wenn wir stadtnah übernachten wollen, dann ist diese Hotelkette immer unser Anlaufpunkt.